Sonntag, 6. März 2011

Salam

Heute bin ich von Kerman nach Na in unterwegs und habe hier ein Hotel gefunden.
Den Iran habe ich mir doch anders vorgestellt.
Nach den einfachen Staedten folgen jetzt Wuesten.
Links schroffe, bizarre Vulkanberge im Nebel und Dunst, rechts die Wuestenlandschaft.
Morgens ist es trotz Handschuhen kalt.
Die Strasse geht nur geradeaus, ist aber gut zu befahren. Dazu immer Wind von der Seite oder von vorn.
Hier mein Bericht der letzten Tage:

Mittwoch, 02. Maerz 2011

Nachdem ich aufgewacht war, genoss ich noch die Ruhe des Morgens.
Es war der zweite Tag bei Hooman, und wir machen beim Fruehstueck einen Plan fuer den heutigen Tag.
Da er auch Radsportler ist, wollten wir gemeinsam per Mountain Bike die Stadt erkunden.
Gegen Mittag besuchten wir seine Schwester, die auf der gegenueberliegenden Strassenseite eine Wohnung hat. Sie ist Englisch Lehrerin.
Nach einem Talk wurde ich eingeladen ein traditionelles Lokal zu besuchen. Es gab Reis, Salat und verschiedene Sorten von gegrilltem Fleisch.

Anschliessend musste ich mich unbedingt um Geld kuemmern.
Wir versuchten mit meiner Master Card an einem ATM Automaten Geld zu bekommen was jedoch leider nicht moeglich war. Daher erkundigten wir uns auf einer Bank nach einem Geldwechsler und dem Wechselkurs.
Danach ging es auf den Basar, wo wir uns nach einem Ersatz fuer meinen Kettenschutz erkundigten, den ich tags zuvor verloren hatte. Leider konnte ich nichts Passendes finden.
Es wurde schon dunkel ehe wir wieder bei Hooman zuhause ankamen, wo es einen warmen Tee und Kekse gab.
Am Abend kam sein Schwager Ali zu Besuch. Er ist Hubschrauberpilot. Es war spaet als wir schlafen gingen.

Donnerstag, 03. Maerz 2011.  
Weiter zur Oasenstadt Bam:

Hooman begleitete mich auf die Tankstelle, wo ich mein Bike und den Reservekanister volltankte.
Anschliessend wies er mir mit dem Bike den Weg hinaus aus Zahredan.
Es folgte eine herzliche Verabschiedung und ein Danke fuer die freundliche Aufnahme.

Nach ca. 100 km geriet ich dann in eine Polizei Kontrolle, die mir die Weiterfahrt nur in ihrer Begleitung gestattete.
Vulkanlandschaft, schroffe Berge und Wueste wechselten ehe ich gegen 18 Uhr in Bam eintraf. Ich fuhr zu einem parkenden Polizei Fahrzeug um nach dem Weg zu fragen.
Der Polizist verstaendigte einen Guide, der mich dann zum
Akbar Tourist Hotel fuehrte.
Dort traf ich ein junges Paar aus Australien.
Sie waren mit zwei BMW Motorraedern unterwegs (650 und 800).

Nach der Anmeldung gingen wir gemeinsam essen.
Wir bestellten Schischkebab, Brot und Tee.
Zurueck im Hotel schlief ich schnell ein.
(Zahredan bis Bam = 330 km).

Freitag, 04. Maerz 2011 (Feiertag)

BMW-Paar verabschiedet.
Werde heute die Oasenstadt Bam,
die auf einer Hoehe von ca. 1060 m liegt, erkunden.

Unmittelbar nordoestlich beginnt die Wueste Lut.
Suedoestlich ragt ein hoher Gebirgsruecken (Jebal Barez) hervor, dessen Baeche und Fluesse die Stadt mit Wasser versorgen.
Am Vormittag nahm mich der Hotelmanager mit seinem Auto zur ca. 3 km entfernten Arg-e Bam (Citadel) mit.
Nach dem verheerenden Erdbeben vor einigen Jahren, welches schwerwiegende Auswirkungen hatte, beginnt der Wiederaufbau bzw. die Rekonstruktion ist bereits im Gang.
Ich besuchte die zum Weltkulturerbe ernannte historische Zitadelle von Bam und war ueber das Ausmass der Zerstoerung erschrocken.
In der Stadt beginnt der Wiederaufbau jetzt in Stahlskelettbauweise.

Sonnabend, 05. Maerz 2011.  
Von Bam nach Kerman:

Nach dem Fruestueck war es um 09.30 h noch kalt in der Wuestenlandschaft.
Schneebedeckte Berge, denn Kerman liegt auf einer Hochebene von 1755 m,
ist eine Wuestenstadt mit einer langen Geschichte.
Gegen 13 h kam ich in Kerman an.
Drei junge Maenner auf einen Motorrad wiesen mir den Weg zu einem Hotel.
Mein Motorrad parkte ich auf einem abgeschlossenen Gelaende, brachte meine Sachen auf mein Zimmer und besuche am Nachmittag den grossen Basar.

Sonntag, 06. Maerz 2011. 
Von Kerman nach Na `in:

Um 09 h Start nach Na in. Der Himmel war blau aber die Sicht dunstig.
Die Strasse fuehrte geradeaus und ueberwiegend durch die Wueste.
Im Dunst sah ich schroffe Vulkanberge. Der Dunst hielt den ganzen Tag an.

Ausserhalb der Stadt habe ich jetzt ein Hotel gefunden, wo ich uebernachte.
Heute bin ich ca. 600 km gefahren.

Morgen werde ich ueber Teheran weiter nach Norden unterwegs sein.
Ich gruesse meine Familie, Angehoerige, Freunde, Leserinnen und Leser.

Herzlichst Rainer

1 Kommentar:

  1. Hallo Papa - na es hoert sich wieder sehr spannend bei dir an und auch gefaehrlich...so mit Polizeischutz & Begleitung. Ich warte schon gespannt auf die photos die du gemacht hast, jetzt auf der Rueckreise. Ich kann mir auch nicht vorstellen wie es dort aussieht wo du gerade bist.
    Jedenfalls ist es schoen das du immer so nette Menschen triffst ueberall wo du hinkommst.
    Ich war das letzte Wochenende Ines besuchen, bin mit dem Zug nach Cornwall gefahren, die Zeit ist malwieder viel zu schnell vergangen, da es ja auch so eine lange Fahrt ist.
    Bei uns im Haus sieht es unten schon ganz gut aus. Tom hat die Woche angefangen den neuen Fussboden zu legen. Gefaellt uns sehr gut was wir ausgesucht haben.
    Gute Fahrt durch die Wueste der treuen Maschine & Dir.
    Pass auf dich auf!! Kuss von Deiner Claudia xxxx

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